Sonja Jacobsen: Hafen braucht mehr Wettbewerb, um wettbewerbsfähig zu werden

Die FDP-Landesvorsitzende Sonja Jacobsen zur aktuellen Kritik an den Beteiligungsplänen für den Hamburger Hafen

Sonja Jacobsen

Wir brauchen in Hamburg Beteiligungen der großen Reedereien an den Terminals, so wie sie in vielen Häfen weltweit längst Standard sind. Der Senat hat sich jahrelang geweigert, Beteiligungen abzugeben und dadurch den größten Hafenbetrieb der Stadt zu einer schwerfälligen Behörde gemacht. Damit der Hamburger Hafen wettbewerbsfähig wird, braucht er vor allem mehr Wettbewerb, derzeit ist er zu teuer und zu unflexibel im Vergleich zur Konkurrenz in Rotterdam und Antwerpen. Allein eine Minderheits-Beteiligung der MSC an der HHLA löst dieses Problem nicht. Ratsam wäre es, das Gesprächsangebot von Hapag-Lloyd im Hinblick auf eine vertiefte Kooperation aufzunehmen.

Jetzt rächt es sich, dass es der Senat nicht geschafft hat, eine eigene Antwort auf die großen Zukunftsfragen des Hafens zu geben. Das Mega-Thema Digitalisierung bleibt in Pilotprojekten stecken, zu Fragen der Hinterlandanbindung gibt es Dauerstreit zwischen Rot-Grün. Nur wenn wir einen echten Wettbewerb im Hafenbetrieb zulassen, können sich die für die Zukunft erfolgreichen Konzepte durchsetzen.“