Hamburg sprengt Milliardenprojekt für zweifelhafte Anschlussverwendung in die Luft

Finn Ole Ritter, Vorsitzender der Hamburger FDP, zur Sprengung des zweiten Kesselhauses des Kraftwerks Moorburg:

 

„Eine zweite Sprengung des Kesselhauses beim Kraftwerk Moorburg war notwendig nach dem missglückten Versuch vor fünf Wochen – und das war und ist nicht das Einzige, was beim Thema Kraftwerk Moorburg missglückt ist: Die Vernichtung dieses modernen Kraftwerkes selbst ist und bleibt ein riesiger, teurer, politischer Fehler des Senats, für die selbiger Rechenschaft wird ablegen müssen vor den Bürgern Hamburgs! Abriss und Umbau des Kraftwerks, das seiner Zeit mit Zustimmung der Grünen gebaut wurde, und welches jetzt, nicht zuletzt auf Betreiben der Grünen, abgerissen wird, kosten den Steuerzahler rund 600 Millionen, und das alles für ein nicht zu Ende gedachtes und wissenschaftlich untermauertes Projekt, das sich mehr und mehr als nicht erreichbar darstellt. Fachleute weisen darauf hin, dass über den geplanten Elektrolyseur rein grüner Wasserstoff nur erzeugt werden kann, wenn die notwendige Energie gesichert ist: Wind- und Dunkelflauten sind aber natürlich und keineswegs seltene Ereignisse! Dann muss auf herkömmliche Energiequellen zurückgegriffen werden – und der Bürger soll dankbar sein, dass uns der rot-grüne Senat das "dreckige" Kraftwerk Wedel gelassen hat, damit in Moorburg saubere Energie produziert werden kann. Auf den Vorwurf Greenwashing wird sich die Landesregierung einstellen müssen, wenn der Dreckschleuder-Gebrauch mit CO2-Zertifikaten beispielsweise aus China kompensiert werden sollte. Wenn nicht wirklich rein grüner Wasserstoff produziert werden kann, hat diese jetzt schon unkalkulierbar teure Anlage keine Daseinsberechtigung. Und die energieabhängige Wirtschaft, die sich auf den versprochenen grünen Wasserstoff einrichtet, auf rotgrünen Sand gebaut."