FDP Hamburg fordert: Ausbildungsfähigkeit junger Menschen stärken, anstelle von Zwangsabgaben für Unternehmen

Die Anzahl der Ausbildungsplätze in Hamburg ist nach Angaben der Arbeitsagentur um 7,8 Prozent gesunken. So wurden von Oktober bis Mai lediglich 8.385 Ausbildungsplätze gemeldet, ein erheblicher Rückgang, verglichen mit dem vorherigen Berichtszeitraum. Im gleichen Zeitraum ist die Anzahl der Bewerber um 18,3 Prozent gestiegen. Nun fordert der DGB-Hamburg einen umlagefinanzierten Ausbildungsfond. In diesen Fond sollen Unternehmen, die keine Ausbildungsplätze anbieten, einzahlen, während Ausbildungsbetriebe profitieren.

„Unternehmen brauchen qualifizierte Fachkräfte und diese besonders in Ausbildungsberufen. Dennoch ist eine Zwangsabgabe nicht der richtige Weg. Stattdessen müssen wir die Ausbildungsfähigkeit junger Menschen stärken“, erklärt Finn Ole Ritter, Landesvorsitzender der FDP Hamburg.

Freiwilligkeit statt Zwang für Hamburgs Ausbildungsbetriebe

Die FDP Hamburg lehnt einen umlagefinanzierten Ausbildungsfond, wie von Tanja Chawala, Vorsitzende des DGB-Hamburg, gefordert, ab.
Unsere Hamburger Unternehmen werden in Zeiten des Fachkräftemangels schnell selbst merken, wie wichtig die Investition in Auszubildende ist und freiwillig wieder mehr ausbilden“, so Ritter. Unternehmerische Freiheit und Risiko schließen auch diese Entscheidung mit ein. „Ausbildungsbetriebe sind wegen der aktuellen schwachen Konjunktur verunsichert. Sinkt diese Unsicherheit, gibt es auch wieder mehr Ausbildungsplätze“, prognostiziert der FDP-Landesvorsitzende.

In Bremen gibt es bereits eine solche Abgabe. Als Erfolgskonzept hat sie sich jedoch nicht bewährt. So haben allein fünf Kammern gegen den Gesetzesentwurf geklagt, leider ohne Erfolg. „In Bremen sehen wir bereits, dass die Zwangsabgabe nichts weiter ist als ein teures Bürokratiemonster“, stellt Ritter fest. Sogar eine Petition hat sich gegen die Umlage gegründet. Auch hier werden besonders die erhöhten Kosten und der Bürokratiezuwachs, gerade für kleine Unternehmen, kritisiert.

Ausbildungsfähigkeit in den Schulen

„Statt neuer Abgaben muss die Ausbildungsfähigkeit junger Menschen erhöht werden“, betont Ritter. „Wir brauchen eine Stärkung erster und mittlerer Schulabschlüsse in den Stadtteilschulen.“ In Hamburg verlassen in diesem Schuljahr 6,3 Prozent der Schüler die Schule ohne Abschluss, mehr als die Hälfte der Schulabgänger absolvieren das Abitur. „Ausbildungsbetriebe benötigen ausbildungsfähige Absolventen. Gerade mit Blick auf die vielen unbesetzten Ausbildungsstellen, sollte hier der Fokus liegen“, resümiert Hamburgs FDP-Landesvorsitzender.